Archiv für April 2010

remember: Adolf Hitler

Am 30. April 1945 schoss sich Adolf Hitler im Führerbunker in Berlin in die Schläfe

Nazis: Euer Finale war 45!

Linux Ubuntu 10.4 „lucid lynx“ zum Download frei gegeben!

Heute ist das kostenlose Betriebssystem Ubuntu in seiner neusten Auflage erschienen. Ubuntu ist ein Linux System, das jeder kostenlos nutzen und auch Mitentwickeln kann. Das Betriebssystem Linux Ubuntu erscheint alle 6 Monate in einer runderneuerten Version. Die erst Zahl beschreibt das Jahr, in dem die Version erschienen ist, die zweite Zahl den Monat. 10.4 bedeutet also, dass die Version im Jahr 2010 im April erschienen ist. Der Spitzname der Version lautet „lucid lynx“, was soviel wie „wacher Luchs“ bedeutet. Das Wort „Ubuntu“ kommt aus der Zulu Sprache und bedeutet übersetzt so viel wie „Menschlichkeit“, was die Philosophie der Entwickler widerspiegelt. Die Entwickler verfolgen mit Ubuntu das Ziel, ein einfach zu installierendes und leicht zu bedienendes Betriebssystem mit aufeinander abgestimmter Software zu schaffen. Dies soll unter anderem dadurch erreicht werden, dass für jede Aufgabe genau ein Programm zur Verfügung gestellt wird. Dazu wird populäre Software wie Open Office oder Firefox genutzt, aber auch ein Sofortnachrichtensender, ein Musik und DVD Abspieler, ein Mailprogramm, eine Bildbearbeitung und alles was man sonst noch braucht ist von Anfang an mit an Bord.

Ubuntu ist einerseits ein modernes Betriebssystem, bei dem alle zum Arbeiten nötige Software von Anfang an mit installiert wird und durch eine zentrale Update-Verwaltung immer alles auf dem neusten Stand bleibt, andererseits ist das Betriebssystem schlank geschnitten und läuft auf alten wie neuen Rechnern flüssig und schnell. Es ist also egal, ob ihr einen neuen Rechner zu Hause stehen habt und euch einfach die ständigen Sicherheitsupdates und das trotz dem unsichere Windows auf den Zeiger geht oder ob ihr ein Uraltes Notebook im Schrank liegen habt, das den Ansprüchen von Vista oder Windows 7 nicht mehr gerecht wird.

Datei:Ubuntu logo.svg

Übrigens: Gerade Nutzer von Apple Produkten sollten sich auf den Schlips getreten fühlen. Immerhin handelt es sich bei Linux ebenso wie bei Apple um ein Unix System. Ihr habt also die Wahl, ob ihr euch ein 1500 bis 2000 Euro teures MacBook von Apple kauft und für jedes Software Update Geld berappen müsst, oder ob ihr euch ein Laptop für nicht mal 500 Euro nehmt und eine mit Mac OS X vergleichbare Software aufspielt die nichts kostet und euch eben so kostenlos immer die aktuellste Version bereit stellt.

Egal ob ihr bisher Windows oder Apple benutzt habt, ihr könnt euch euer Ubuntu mit wenigen Handgriffen so gestalten, dass der Übergang vom einem oder vom anderen leicht fällt. Braucht ihr doch mal Hilfe, könnt ihr im Ubuntuuserforum um Rat fragen und erhaltet freundliche Unterstützung von erfahrenen Nutzern die euch gerne zur Seite stehen oder ihr könnt in der eigenen Ubuntu-Wikipedia nachschlagen. Braucht ihr ein persönliches Gespräch, können wir euch herzlichst die Linux-User-Group-Jena empfehlen.

Kostenlos herunterladen könnt ihr das Betriebssystem hier. Falls ihr grundlegende Fragen vor der Installation habt, könnt ihr euch im Forum von Ubuntuuser anmelden und die Fragen hier stellen oder zunächst diesen Artikel aus der Ubuntu-Wikipedia lesen. Nach dem ihr die Datei herunter geladen habt, einfach auf eine CD brennen und den Rechner Neustarten. Beim wieder Hochfahren startet der Rechner von der CD aus und ihr könnt entweder Ubuntu gleich Installieren oder das System erst mal nur von der CD aus starten. In diesem sogenannten Live-CD Modus bleibt der Rechner unverändert aber ihr könnt euch mal anschauen wie das Betriebssystem so aussieht. Wenn ihr Ubuntu installieren wollt, müsst ihr euer bisheriges Betriebssystem nicht überspielen. Es lassen sich problemlos Linux und Windows nebeneinander Installieren. Beim Hochfahren könnt ihr dann wählen ob Linux und Windows gestartet werden soll. Wie gesagt: Fragen, Unklarheiten, Hilfe?!? Informiert euch bei Ubuntuusers oder bei der Linux-User-Group-Jena.

Malte

Bildet euch, bildet andere… heute: Krieg

»Tod und Ver­wun­dung sind Be­glei­ter un­se­rer Ein­sät­ze ge­wor­den
und sie wer­den es auch in den nächs­ten Jah­ren sein –
wohl nicht nur in Af­gha­nis­tan.
«
Karl-​Theo­dor zu Gut­ten­berg

Offenbar möchte Verteidigungsminister Freiherr zu Guttenberg den Krieg ausweiten. Wohin wird sich erst noch zeigen. An dieser Stelle zwei Artikel, die auf den heise Seiten in TELEPOLIS erschienen sind.

„In Afghanistan wird für jeden von uns gekämpft und gestorben“

von Florian Rötzer

Verteidigungsminister Guttenberg wiederholt die üblichen Begründungen und verweist auf tödliche Einsätze „nicht nur in Afghanistan“

Während Bundeskanzlerin Merkel oder Verteidigungsminister Guttenberg weiterhin versichern, dass die Bundeswehr in Afghanistan Deutschland verteidigen, erhöht der Militäreinsatz allerdings eher die Gefährdung. Wie BKA-Präsident Zierke der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärte, würden sich seit einem Jahr Reisen nach Afghanistan und Pakistan in Ausbildungslager häufen. Letztes Jahr sollen an die 30 junge Menschen dort auch geblieben sein.

In Afghanistan hat sich etwa die Gruppe der Deutschen Taliban Mudschaheddin etabliert, die kürzlich mit einem Video auf sich aufmerksam machten. Vorgeworfen wird den deutschen Soldaten von den muslimischen Deutschen, dass sie Besetzer seien. In einem Kommentar der afghanischen Taliban, der am 21. April veröffentlicht wurde, wird davor gewarnt, dass die Deutschen ihre traditionellen Beziehungen zu Afghanistan nicht amerikanischen Interessen opfern sollten. Hingewiesen wird auf die vielen Opfer des Luftschlags in Kundus und den Umstand, dass die Mehrheit der Deutschen nach Umfragen nicht hinter dem Bundeswehreinsatz steht. Der Kampf der Taliban wird als „muslimischer nationaler Widerstand“ bezeichnet, der deutschen Regierung ei schneller Truppenabzug nahegelegt.

Von Afghanistan ist vor dem Bundeswehreinsatz allerdings keine Gefahr für Deutschland ausgegangen. Die Anschläge vom 11.9. sollen zwar von Bin Laden und Co. in Afghanistan ausgeheckt worden sein, vorbereitet wurden sie aber u.a. in Deutschland. Beteiligt an den Anschlägen waren keine Taliban und keine Afghanen, 15 der 19 9/11-Attentäter stammten aus Saudi-Arabien, einer totalitären, islamistischen, aber ölreichen Monarchie, die aber als guter Freund des Westens geschützt wird, zwei aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, einer aus Ägypten und einer aus Jordanien.

BKA-Präsident Ziercke weist auf 350 „Ermittlungsverfahren mit islamistischen Hintergrund“ hin, die gerade in Deutschland laufen. Das seien so viele wie noch nie. Das BKA bearbeite 220 Verfahren, fast die Hälfte sollen Anschläge in Afghanistan betreffen: „Hier spiegeln sich die vermehrten Angriffe auf deutsche Soldaten wider“, so Ziercke. Das aber heißt nicht, dass Deutschland am Hindukusch verteidigt wird, sondern der deutsche Militäreinsatz in Afghanistan nicht nur Angriffe auf die deutsche Soldaten bewirkt, sondern auch Deutschland gefährden könnte.

Diese Zusammenhänge werden jedoch systematisch ausgeblendet. Auch auf seiner Trauerrede zur Beerdigung der vier am 15. April getöteten deutschen Soldaten wiederholte Guttenberg, dass der Einsatz in Afghanistan gefährlich sei und dass dort „für unser Land, für dessen Menschen, also für jeden von uns, gekämpft und gestorben“ werde. Wieder einmal sprach er auch davon, dass die Soldaten „Opfer hinterhältiger, feiger Anschläge“ wurden, als ob dies die Bombardierung der Tanklastzüge bei Kundus anders wäre. Gestorben seien die vier Soldaten „für die Gewissheit, ihre und unsere Freiheit, das Leben unserer geborenen wie ungeborenen Kinder, unserer Familien zu schützen. Auch und gerade in Afghanistan.“

Richtig sagte Guttenberg angesichts der dürftigen Begründung: „Die Frage nach dem Sinn bleibt zurück.“ Letzten Endes beantwortet er sie dadurch, dass er das in der Gesellschaft verbreitete „bequeme Beiseitestehen“ geißelte, in der „viele Worte wie ‚Dienen‘, ‚Dienst‘ oder ‚Tapferkeit‘ für überkommene, altmodische Begriffe gelten“. Würde man den Spieß umdrehen, dann könnte man auch sagen, dass solche Worte notwendig werden, wenn überzeugende Begründungen fehlen.

Guttenberg stimmte die Deutschen und die Soldaten auf eine tödliche Zukunft ein: „Tod und Verwundung sind Begleiter unserer Einsätze geworden und sie werden es auch in den nächsten Jahren sein – wohl nicht nur in Afghanistan.“ Der letzte Zusatz sollte noch mehr zu denken geben als die Versicherung, dass die Bundesregierung weiterhin erklärt, die deutsche Sicherheit in Afghanistan verteidigen zu müssen, was nach der „neuen Strategie“ des ISAF-Oberkommandierenden bedeutet, mehr gemeinsame Patrouillen mit afghanischen Soldaten durchzuführen und dadurch auch angreifbarer zu werden (Afghanistan: „Die Taliban sind unsere Brüder“). Interessant würde freilich sein, in welchen Ländern nach Guttenberg noch Bundeswehreinsätze geplant sind.

Die Bundeswehr rüstet sich für den Krieg

von Ralf Hess

Die neue Bewaffnung der Bundeswehr zeigt, worauf sich die Truppe in den kommenden Monaten einstellt

Die Debatte um die Ausrüstung der Bundeswehr in Afghanistan zeigt Wirkung. Nachdem in jüngster Zeit sieben deutsche Soldaten bei ihrem Einsatz ums Leben kamen, ist eine wilde Debatte über die Bewaffnung der Bundeswehr entbrannt. Dabei zeigt sich, dass die von Guttenberg iniitierte Strukturkommission zwar eine direkte Reaktion auf den Tod deutscher Soldaten in Afghanistan ist, doch wird auch deutlich, dass sich der politische Blick auf die Bundeswehr selbst verändert hat. Ganz offensichtlich scheint im Verteidigungsministerium die Ansicht vorzuherrschen, dass sich die Bundeswehr in der Zukunft an weiteren Kämpfen und Kriegen beteiligen wird.

Die neue Bewaffnung der Bundeswehr zeigt, worauf sich die Truppe in den kommenden Monaten einstellt: Zwei Panzerhaubitzen 2000 (PzH 2000), die an den Hindukusch verlegt werden sollen, zusätzliche Panzer vom Typ Marder, die Panzerabwehrrakete TOW, Drohnen des Typs Heron 1 und neue gepanzerte Fahrzeuge aus der Schweiz – das Bundesverteidigungsministerium (BMVg) geht von einer weiteren Verschärfung der Situation im Norden Afghanistans aus.

Die PzH 2000 wird bereits seit längerem von der holländischen Armee in Afghanistan eingesetzt. Sie wird von Krauss Maffei Wegmann (KMW) produziert und erreicht nach Angaben des Unternehmens eine maximale Schussweite von bis zu 56 km. Sie ist auch in der Lage im „Multiple Rounds Simultaneus Impact-Modus“ (MRSI-Modus) zu feuern. Das bedeutet, sie kann mehrere Schüsse nacheinander abfeuern, die dann gleichzeitig im Ziel einschlagen. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass der beschossenen feindlichen Infanterie die Möglichkeit genommen wird, sich in Deckung zu bringen.

PzH 2000. Bild: Quistnix. Lizenz: CC-BY-SA-2.0 (Bild vergrößern)

Bei herkömmlichem Beschuss verteilen sich die Infanteristen nach dem ersten Einschlag, so dass ein weiterer Beschuss ins Leere geht. Bei dieser Methode schlagen alle abgefeuerten Granaten gleichzeitig im Ziel ein. Damit gibt es keine Vorwarnung mehr. Die PzH 2000 gilt als eine der modernsten Artilleriesysteme der Welt und wird neben der Bundeswehr und von der holländischen, der griechischen und der italienischen Armee eingesetzt.

Nicht länger das Ende des Beschusses abwarten

Sie soll helfen, das regelmäßig unter Raketenbeschuss genommene Lager der Deutschen besser zu verteidigen. Bislang verfügt die Bundeswehr vor Ort über keine ausreichenden Fernwaffen und kann gegnerisches Feuer nur erwidern, wenn die Soldaten dicht an den Gegner herangeführt werden. Der Bundeswehr blieb damit bislang nur, sich in die Bunker im Lager zurückzuziehen und das Ende des Feuers abzuwarten.

Neben der neuen Artillerie sollen die zusätzlich nach Afghanistan verlegten „Marder“ die Truppen auf ihren regelmäßigen Patrouillenfahrten vor Minen und direktem Beschuss schützen. Der Marder wird bereits seit 30 Jahren bei der Bundeswehr eingesetzt. Neben der eigentlichen Panzerbesatzung können darin zusätzlich sechs Infanteristen transportiert werden. Dieser betagte Schützenpanzer wurde im Juli 2009 zum ersten Mal überhaupt in einem Gefecht eingesetzt, nachdem die Bundeswehr die afghanische Armee bei einer Operation in der Umgebung von Kunduz unterstützte. Ab 2012 soll dieser Panzer aufgrund seines hohen Alters jedoch Stück für Stück durch den Schützenpanzer „Puma“ ersetzt werden, der über wesentlich bessere Kampfwerte verfügt als der Marder.

Zusätzlich dazu sollen die Infanteristen der Bundeswehr auch mit der Panzerabwehrrakete TOW ausgerüstet werden. Hierbei handelt es sich um eine lenkbare Panzerabwehrrakete, die sowohl von Helikoptern, als auch von Fahrzeugen abgeschossen werden kann. Mit einer Reichweite von etwa 3700 Metern kann sie Ziele auf eine mehr als zehn mal so große Reichweite zerstören wie Panzerfäuste.

Eagle IV (Bild vergrößern)

Tiger und Drohnen

Darüberhinaus hat das Verteidigungsministerium im Eilverfahren beschlossen, 60 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Eagle IV in der Schweiz zu ordern. Für 2011 sind zusätzlich 90 Stück davon eingeplant. Die Kosten für diese Fahrzeuge liegen bei 61,5 Millionen Euro. Der Eagle IV bringt es bei 8,5 To. Gewicht auf bis zu 110 K/mh.

Laut Oberstleutnant Holger Neumann, Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums, sollen in naher Zukunft auch Drohnen des Typs Heron 1 nach Afghanistan verlegt werden. Zwar seien dort „bereits Drohnen im Einsatz“, die Heron 1 sei jedoch deutlich leistungsfähiger. Heron ist ein in Israel entwickeltes, sehr hoch fliegendes und allwettertaugliches Aufklärungssystem.

Heron 1. Bild: U.S. Air Force (Bild vergrößern

Die Drohne ist vor kurzem in die Schlagzeilen geraten, nachdem eines dieser Flugsysteme auf dem Flughafen von Mazar-i-Sharif in einen Unfall verwickelt wurde. „Auf dem Weg in die Parkposition rammte das UAV eine dort stehende Transall“, so Neumann (siehe dazu Neue Drohne der Deutschen Luftwaffe nach erstem Probeflug in Afghanistan bereits zerstört).

Trotz allem verfüge diese Drohne aber über Fähigkeiten, die die bereits eingesetzten Drohen nicht besäßen. So könne die Heron 1 über einen langen Zeitraum „die Einsatzführung per Video über die Geschehnisse am Boden informieren.“ Er geht davon aus, dass diese Drohne ab Ende April einsatzbereit ist.

Die immer wieder geforderte Verlegung von Tiger-Kampfhubschraubern stünde allerdings „nicht vor der 2. Jahreshälfte 2012“ an, so Neumann. Derzeit befände sich der Tiger noch in der Erprobungsphase. Bezüglich des Einsatzes der amerikanischen Helikopter zur Bergung der deutschen Verwundeten am Karfreitag, wies er darauf hin, dass der Einsatz in Afghanistan ein Einsatz der NATO sei. Dies bedeute, dass nicht jede teilnehmende Nation über alle Fähigkeiten verfügen müsse. „Jede Nation bringt einen eigenen Beitrag ein“, so Neumann. Es wäre daher nicht zwingend nötig für die Bundeswehr, auch diese Fähigkeit in Afghanistan bereitzuhalten.

Tiger-Kampfhubschrauber. Bild: David Monniaux. Lizenz: CC-BY-SA-3.0 (Bild vergrößern)

Schnelligkeit des Einsatzes

Diese neuen Waffensysteme sind eine direkte Reaktion der Verteidigungsministeriums auf die Gefechte der vergangenen Wochen. Reinhold Robbe (SPD), der Wehrbeauftragte des Bundestages bemängelt jedoch bereits seit langem eine ungenügende Bewaffnung der Bundeswehr in Afghanistan. In seinem letzten Wehrbericht bescheinigte er der Bundeswehr große Defizite bei der Ausrüstung und beklagte insbesondere, dass der Ersatz von Geräten nicht schnell genug durchgeführt würde.

Neumann sagt diesbezüglich gegenüber Telepolis: „Ich will nicht ausschließen, dass es zu Fehlern kommt“. Grundsätzlich müsse jedoch „jedes System zunächst einmal erprobt werden“. Dies dauere eben seine Zeit, so Neumann. Gerade hier schien in der Vergangenheit immer wieder das Problem zu liegen. Es sei sehr unterschiedlich, wie lange ein Waffensystem brauche, bis es einsatzfähig sei. Für den Einsatz eines Helikopters bedürfe es nicht nur der technischen Reife des Gerätes, auch die Piloten müssten zunächst ausgebildet werden.

Ähnliche Probleme stellen sich auch bei den Fahrern. Vielfach wird bemängelt, dass die Fahrerausbildung erst in Afghanistan durchgeführt werden kann, da in den Heimatkasernen nicht genügend Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Genaue Zeitangaben zu den einzelnen Waffensystemen gibt es daher nicht, da jedes System sehr individuell zur Einsatzreife gebracht wird. Die Bundeswehr tue jedoch das nötige, um den Soldaten vor Ort die nötigen Mittel an die Hand zu geben.

Die Strukturkommission und die Neuausrichtung der Bundeswehr

Jedoch nicht nur der Einsatz in Afghanistan soll einer Überprüfung unterzogen werden. Verteidigungsminister Guttenberg hat am 12. April eine Strukturkommission eingesetzt, die sich in erster Linie damit auseinander setzen soll, welche Schlüsse aus den Erfahrungen der letzten Jahre gezogen werden müssten und worauf sich die Bundeswehr generell in Zukunft einstellen müsse.

Diese Kommission wird geleitet von Frank-Jürgen Weise, bislang Vorsitzender der Bundesagentur für Arbeit (BA). Ihm wird diese Aufgabe zugetraut, da er seine Fähigkeiten bereits bei der Restrukturierung der BA „unter Beweis“ gestellt hat. Nebenbei ist er Offizier der Reserve und soll die Truppe daher aus eigener Anschauung kennen. Ebenfalls dabei ist der Präsident der Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), Hans-Heinrich Driftmann.

Dabei ist auch der ehemalige Chef des deutschen Büros der Unternehmensberatung McKinsey und heutige Vorstandsvorsitzende der Familienholding Haniel, Jürgen Kluge. Die stellvertretende Vorsitzende von Transparancy International Deutschland, Hedda von Wedel, ist ebenfalls Mitglied. Weiter wird das Gremium ergänzt durch Hans-Ulrich Klose (SPD), der der Koordinator für die deutsch-amerikanischen Beziehungen der Bundesregierung ist und General Karl-Heinz Lather, Stabschef im NATO-Hauptquartier Europa.

Laut Neumann soll in der Strukturkommission die „Ausrichtung für die kommenden Jahre und Jahrzehnte“ diskutiert werden. „Die Strukturkommission ist dafür da, die Bundeswehr langfristig auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten“, so Neumann weiter.

Diese Aufgaben der Bundeswehr scheinen noch zu wachsen. In einer Pressekonferenz bemängelte Guttenberg, dass bei einer Gesamttruppenstärke von 250.000, bereits bei 7.000 bis 9.000 Soldaten im Einsatz die Grenze der Leistungsfähigkeit erreicht sei. Ganz offensichtlich soll die Bundeswehr weiter im Einsatz bleiben und vor allem soll sie in die Lage versetzt werden, zusätzliche Truppen zu mobilisieren.

Sohn seiner Klasse – Sinan

1.Mai 2010 – Nazidemo in Erfurt blockieren!

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Aufruf

NICHT IN ERFURT. NIRGENDWO! – NICHT AM 1. MAI. NIEMALS!

Am 1. Mai 2010 werden wir zusammen mit Tausenden von Menschen den Naziaufmarsch in Erfurt verhindern! An diesem Tag wollen wieder Nazis den 1. Mai benutzen und durch Erfurt marschieren. Das bedeutet, dass erneut Nazis aus ganz Deutschland ihre nationalistische, antisemitische und rassistische Ideologie hier offen ausleben und für ihre menschenverachtenden Ziele werben werden.

Den gesamten Aufruf gibts hier.


Red Cinema by SDS – Das Kino für den Fortschritt

Am Sonntag den 25.4.10 veranstaltet die Hochschulgruppe DieLINKE.SDS Jena ihren zweiten öffentlichen “Red Cinema” Filmabend. Eingeladen sind alle Mitglieder, SympathisantInnen und Neugierige. Die Filmvorführung beginnt um 20:00 Uhr im Konferenzsaal neben unserem Jugendbüro (Am Markt 4). Gezeigt wird „Die Weiße Rose“ über eine studentische Widerstandsgruppe im Dritten Reich [Info I] [Info II].

Malte

Wanderung auf den Jenzig anlässlich der Jenaer Osterkonferenz 1916

Linksjugend [’solid] veranstaltet am Samstag, den 24.04.2010 gemeinsam mit der Partei DIE LINKE eine Wanderung auf den Jenzig anlässlich der Osterkonferenz mit Karl Liebknecht im Jahre 1916 in Jena. Hauptinhalt des Treffens war der weitere Kampf gegen Krieg und Militarismus. Damals zogen die TeilnehmerInnen nach Beendigung der antimilaristischen Konferenz auf den Berg nahe der Saale-Stadt.

Treffpunkt ist 10.00 Uhr vor dem ehemaligen Tagungsgebäude („Vegetarisches Speisehaus“) in der Zwätzengasse 16. Gegen 11.00 Uhr können sich weniger lauffreudige InteressentInnen an der Straßenbahnhaltestelle „Jenzigweg“ anschließen.

Jule

Bei Bund und BILD ist alles doof

Nein, bei dem neuesten Skandal um das beliebte „Beim Bund ist alles doof“-Plakat, das schon seit 2008 fester Materialbestand bei Linksjugend [’solid] ist, geht es nicht wieder um vermeintliche Urhebrrechts- verletzungen. Diesmal hat sich die reaktionäre Springerpresse ein anderen Angriffspunkt gesucht. Die BILD-Zeitung und RTL hetzten nun gegen das Plakat, weil es angebliche gefallene Bundeswehrsoldaten verhöhne.

Anlass ist ein Exemplar, das an der Bürotür der saarländischen Bundestagsabgeordneten aus der Linksfraktion hing. Im Zuge des Wahlkampfs und der immer lauter werdenden Kritik seitens der Bevölkerung springen auch die FDP und die CDU mit in die Bresche und verteidigt den Krieg am Hindukusch.

Doch bei dem satirischen Plakat geht es nicht explizit um den Afghanistaneinsatz sondern eine generelle Kritik an Kriegen und an der Bundeswehr. Es geht um eine Bundeswehr, die immer wieder im Auftrag der Bundesregierung in fremde Länder einfällt. Immer wieder kommt es dort zu Toten, sowohl in der Zivilbevölkerung, als auch bei den dort stationierten Soldaten. Doch sie sterben nicht für den Frieden, sondern nur für wirtschaftliche und machtpolitische Interessen. So auch in Afghanistan. Die Linksjugend [’solid] fordert schon lange die Truppen aus Afghanistan abzuziehen und das Geld endlich in den zivilen Wiederaufbau zu stecken. Mit der Kritik am Afghanistankrieg steht die Linksjugend [’solid] im Übrigen nicht allein da. Umfragen zufolge, lehnen in der Bundesrepublik etwa 70% den Afghanistankrieg und den Einsatz der Bundeswehr ab.

Nun ließ der Bundestagspräsident Lammert das Plakat durch die Polizei von der Bürotür entfernen. Wir dürfen gespannt sein, was in den nächsten Tagen noch passiert. Die Bestellungen des Plakats sind jetzt schon sprunghaft angestiegen.

Jule

„Selbstverwaltete Zentren erkämpfen!“ – Demo-Bericht vom 17.4. in Erfurt

Am Samstag, den 17.4. demonstrierten wir von der Linksjugend [´solid] und dieLINKE.SDS zusammen mit über 800 anderen Menschen in der Erfurter Innenstadt für ein neues selbstverwaltetes Zentrum. Zu der Demonstration hatte die Kampagne „Hände hoch, Haus her. Für ein selbstverwaltetes Zentrum in Erfurt“ aufgerufen [Info].

Der Demonstrationszug führte vom Bahnhof über den Anger zum Talknoten und von dort über die Bergstraße zum Domplatz und durch die Innenstadt zurück zum Bahnhof.

In Redebeiträgen wurde auf die Räumung des ehemaligen Topf & Söhne- Geländes vor einem Jahr eingegangen, aber auch verschiedene ähnliche, teilweise erfolgreichen Kampagnen aus anderen Städten vorgestellt.

Mit Sprechchören und Transparenten machten die Demonstrant_innen auf ihr Anliegen aufmerksam. Die Polizei begleitete den Aufzug umfassend… also in einer Art Wanderkessel inklusive dauernder Videoaufzeichnung. Obwohl Passanten von außen wohl vor allem Polizisten mit Helmen und Körperpanzerung sahen, hörten viele Erfurter den Redebeiträgen interessiert zu. Nach einer Zwischenkundgebung auf dem Anger kam es zu einer ersten Eskalation seitens der Polizei. „Ohne ersichtlichen Grund wurde der Demonstrationszug mit Schlägstöcken daran gehindert weiterzugehen. Hierbei kam es zu Verletzungen. Dieses Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen“, so Luise Käfer, Sprecherin der Besetzer_innen. Nach einer ganzen Weile konnte die Demo schließlich fortgesetzt werden. Auf Höhe der Erfurter Agentur für Arbeit konnte sich schließlich eine der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten (BFE) nicht mehr zurückhalten und griff einen der Demonstrationsteilnehmer heraus. Der Demonstrationsaufzug stoppte, skandierte „1. 2. 3. – lasst die Leute frei“ und „Wir bleiben hier alle“. Nach dem die Polizei ihre Maßnahme beendet hatte und die Demo wieder vollzählig war, wurde der Aufzug fortgesetzt. Nach weiteren Zwischenkundgebungen ging die Demo schließlich dort zu Ende, wo sie begonnen hatte. Eigentlich hätte diese weitestgehend friedliche Veranstaltung dann auch abgeschlossen sein können. Leider zogen ohne ersichtlichen Grund noch einmal alle Polizeieinheiten auf dem Bahnhofsvorplatz auf, während der Eingang zum Bahnhof noch durch Polizeikräfte verstellt war. Insgeheim hoffte Team Green wohl auf eine Eskalation und versuchte durch das scheuchen der Demonstranten diesem Wunsch Nachdruck zu verleihen. Die Teilnehmer ließen sich aber nicht beirren und nach einiger Diskussion zwischen Polizei und Versammlungsleitung konnte die Demo schließlich ordentlich beendet werden. Nach 4 Stunden und einer großen Runde durch Erfurt fand der Tag ein schönes Ende.

Mit dieser Demonstration endete die Aktionswoche der Kampagne „Hände Hoch. Haus Her.“ „Die große Unterstützung in der vergangenen Woche und die zahlreiche Beteiligung an der Demonstration zeigt, dass die Notwendigkeit für ein selbstverwaltetes Zentrum nach wie vor besteht.“ sagte Luise Käfer abschließend.

Jede Menge Fotos gibt´s bei der Erfurter Linksjugend [´solid] Gruppe. Einen weiteren ausgesprochen guten Bericht auf Indymedia.

Presseerklärung von Luise Käfer (Kampagne: Hände Hoch, Häuser her!), ergänzt von Malte, Fotos von Steff (LSpR) und sabotnik.blogsport

Raus aus Afghanistan! Presseerklärung des BundessprecherInnenrates der Linksjugend [´solid]

Der Krieg geht weiter – das Leben nicht.

… 40, 41, 42, 43, …

Am 15.04.2010 wurden circa 100 Kilometer südlich von Kunduz etwa gegen 12 Uhr hiesiger Zeit deutsche ISAF-Soldaten beschossen. Dabei sind vier deutsche Soldaten gefallen und fünf weitere verwundet worden.

Hierzu erklärt Juliane Pfeiffer, Bundessprecherin der Linksjugend[‘solid]: “Jeder Kriegstote ist einer zu viel, egal aus welchem Land er kommt. Und es muss klar sein, dass Krieg immer bedeutet, dass Menschen getötet werden. Für uns als Linksjugend[‘solid] ist deshalb klar, dass Krieg niemals eine Option sein kann. Wir fordern den Abzug aus Afghanistan!“

Nicht nur wir als Linksjugend[‘solid] lehnen diesen Krieg klar ab. Umfragen zufolge wollen über 70 Prozent der deutschen Bevölkerung einen Abzug aus Afghanistan. Daraus sollte die Bundesregierung endlich ihre Schlüsse ziehen und im Interesse aller die Truppen abziehen.

Aus Sicht von Linksjugend[’solid] kommt es darauf an, die finanziellen Mittel, die heute in Krieg und Rüstung fließen, endlich in den zivilen Wiederaufbau zu stecken. „Wer nach mehr als acht Jahren Krieg in Afghanistan nicht weiß, dass so dort kein Frieden entstehen wird, der muss blind sein. Dort weiter Krieg zu führen, ist, wie immer wieder zu versuchen, eine Schraube mit einem Hammer einzuschlagen. Ich frage mich, wie viele Tote die Bundesregierung noch braucht, bis sie das einsieht!“, erklärt Konstantin Bender, ebenfalls Mitglied im BSpR, abschließend.

Presseerklärung des BundessprecherInnenrates der Linksjugend [´solid]