Demonstartion gegen ACTA am 11.2.12 in Erfurt

An diesem Samstag sollten Weltweit Demonstrationen gegen ACTA [Info] durchgeführt werden, unter anderem in Erfurt. Die Piraten hatten für 15 Uhr den Anger als Treffpunkt ausgerufen. Da die Versammlung sich ohne Umschweife direkt zur Staatskanzlei begab, verpassten hier leider viele den Anschluss, die nicht so pünktlich waren. So schwoll dann die Versammlung vor der Staatskanzlei auch merklich an während Redebeiträge per Megaphon gehalten wurden. 

Bei oberflächlicher Betrachtung vielen drei Dinge besonders auf.

  • Mehr TeilnehmerInnen als erwartet
  • Ausgesprochen junges Publikum
  • Spontanität in der Weiterführung des Protests 

Trotz der recht kurzen Mobilisierungsphase waren relativ viele Menschen gekommen. Die Kundgebung zählte am Ende an die 1000 TeilnehmerInnen. Nach dem spielerisch die Möglichkeiten von Facebook zur Mobilisierung durch Thesas Geburtstagsparty sowie das Abschiedstrinken in Hamburg und München ausgelotet wurden, wurde nun aus einem ernsteren Anlass „geteilt“.

Da das Internet vor allem von jungen Menschen benutzt wird, wundert es auch nicht, dass vor allem junge Menschen sich an den Protesten beteiligten. Dies zeigt aber auch, dass „die Jugend“ nicht per se unpolitisch ist. Im Gegenteil: So machten Plakate darauf aufmerksam, dass es bei ACTA nicht nur um Filme und Musik im Netz geht. „Weil das Abkommen auch Regelungen im Umgang mit nachgeahmten Medikamenten – sogenannten Generika – beinhaltet, gibt es Befürchtungen, diese lebensnotwendigen Arzneien könnten in notleidenden Regionen knapp werden. Deshalb laufen auch Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen oder das Aktionsbündnis gegen AIDS gegen das Vorhaben Sturm.“ [Quelle]

Die Demonstration an sich war nicht besonders gut vorbereitet. Es gab keinen Lautsprecherwagen mit leistungsstarker Anlage sondern nur ein Megaphon für die Redebeiträge. Vermutlich waren die Anmelder einfach überrascht von der Anzahl der TeilnehmerInnen. Auch eine längere Demonstrationsroute gab es nicht. Nach der Auflösung der Kundgebung war das Bedürfnis der Anwesenden nach Meinungsäußerung aber noch nicht gestillt. „Weiter laufen!“ skandierte die Menge laut. Die frage war nur wo hin. Eine Gruppe von 50 etwas Demonstrations-erfahrerenen entrollte kurzerhand ein Transparent und machte den erste Schritt und… die Masse folgte. So ging es ohne Anmeldung eine Stunde kreuz und quer durch Erfurt. Weitere Menschen reihten sich ein, so dass am Ende 1500 Menschen sich an der Demo beteiligten.

Die Polizei war zwar von Beginn an mit Kräften der Bereitschaftspolizei (BePo) und Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten (BFE) vertreten, hielt sich aber zurück.

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