Am letzten Samstag fand in Berlin die XVI. internationale Rosa Luxemburg Konferenz statt. Die Veranstaltung bestand zum einen aus einer Reihe von Vorträgen auf dem Podium und alternativ einem Jugendplenum. Abends gab es eine Podiumsdiskussion, welche die unterschiedlichen linken Strömungen repräsentieren sollte. Die Vorträge auf dem Podium gaben einen interessanten Überblick über linken Kräfte in anderen Ländern, wobei nicht alle als Vorbild betrachtet werden sollten. Das Jugendplenum war nett, förderte aber nichts revolutionär neues zu Tage. Die Podiumsdiskussion am Abend wurde eröffnet durch eine markige Rede der Parteivorsitzenden der LINKEN Gesine Lötzsch. Auf dem Podium diskutierte eine Gewerkschafterin, eine autonome Antifa, die DKP Vorsitzende und ein ehemaliges Mitglied der RAF. Die Eingangsstatements und die Beiträge gaben einen Überblick über das Spektrum der verschiedenen Ansichten innerhalb der Gesellschaftlichen linken. Besonders die Gewerkschafterin hat sehr gute Positionen bezogen.
Am Samstag Abend besuchten wir die Legendäre-LL-Antifa-Party. Eine wirklich legendäre Party bei der zunächst Nachwuchs-Autonome aus verschiedenen teilen Deutschlands sich als Chorsänger diverser Kampf- und Arbeiterlieder versuchten, bevor uns Elektro gemixt mit ein paar Klassikern aus den 80ern und 90ern die Gelegenheit zum abtanzen gaben.
Die Demo wirkte auf uns relativ groß, die Wegstrecke relativ lang. Die Junge Welt schrieb von ca. 10.000 Menschen, die der 4 km langen Route folgten. Die Gedenkstätte der Sozialisten und das ehemalige Revolutionsdenkmal waren sehr beeindruckend.
Malte (Fotos: Lui)
Die Podiumsdiskussion über „Wohin geht’s zum Kommunismus“ hatte nicht viel mit der Überschrift gemeinsam. Stattdessen ging es um Querelen, warum die Einen nicht mit den Anderen zusammenarbeiten etc. Die RL-Konferenz hat verdeutlicht, dass die Bewegung mit sozialistischem Anspruch keine gesellschaftlichen Alternative zu bieten hat. Man kann den wissenschaftlichen Begriff des Sozialismus nicht mal eindeutig definieren. Man dreht sich im Kreis. Schade um diese Bewegung.